Am 7. September haben wir das traditionelle Strausberger Friedensfest besucht. Die Linke aus Strausberg hatte uns netterweise eingeladen. In diesem Jahr erstmals dabei: Die Antimilitaristische Aktion Berlin (amab) und die DFG-VK. Die meisten Festbesucher*innen interessierten sich besonders für das Bühnenprogramm und den Promi-Talk mit den Themen Landtagswahl, Friedenspolitik und – unvermeidlich – Frau Wagenknecht. Doch auch wir führten viele interessante Gespräche am Infostand.
Info: Strausberger Friedensfest
Das Fest wird jährlich zum Weltfriedenstag veranstaltet von DIE LINKE, Kreisverband Märkisch-Oderland. Geboten wird ein vielfältiges Programm aus Kultur und Politik. Mit uns waren eingeladen die Omas Gegen Rechts, VVN-BdA, Cuba Si, Linksjugend Solid, der Freundeskreis John Heartfield, eine Soligruppe für Geflüchtete, ein Jugendclub mit Küfa und andere. Das diesjährige Programm gibt es hier zu sehen. Auf dem Podium gab es Polit-Talk und Musik, in diesem Jahr stand der starbesetzte Talk mit Gregor Gysi und Kerstin Kaiser ganz im Zeichen der Landtagswahl. Im nd gab es einen Bericht darüber.
Strausberg?
Info für die Nur-Berliner*innen: Strausberg ist eine Stadt östlich von Berlin. 28.000 Einwohner*innen, historischer, typisch märkischer Stadtkern mit Marktplatz. Mit der S-Bahn S5 ganz leicht zu erreichen!
Das Besondere an Strausberg: Das Militär ist hier seit Jahrhunderten fest verwurzelt und Strausberg ist heute einer der großen Militär-Standorte in Deutschland. Zu DDR-Zeiten waren hier Führungsstrukturen der NVA, ein Wachregiment und kasernierte Volkspolizei angesiedelt. Die Kasernen (diese und diese) wurden von der Bundeswehr übernommen. Viele Leute in Strausberg haben bzw. hatten einen beruflichen oder familiären Bezug zum Militär (NVA, Bundeswehr), als Berufssoldat*innen oder als Zivilbeschäftigte. Unter diesen Bedingungen antimilitaristische Positionen zu vermitteln, ist eine Herausforderung. Strausberg ist auch eine Hochburg der Partei DIE LINKE.
Jetzt kommt der Bericht: Die Antimilitaristische Aktion und DFG-VK in Strausberg
Leider konnten wir nur zu zweit anreisen. Der Weg vom Bahnhof Strausberg-Stadt war nicht weit und der Marktplatz nicht zu verfehlen, ebenso der für uns vorbereitete Stand. Die Friedensfest-Orga hatte wirklich alles professionell vorbereitet und war während des ganzen Festes umsichtig im Einsatz (Respekt!). Wir trafen auf supernette Leute, die uns herzlich begrüßten. Angesichts der Wetterverhältnisse (32° C waren es am Nachmittag) war man auch um unser Wohl besorgt und brachte jede Menge Mineralwasser.
An unseren Stand kamen viele Leute, die die Ausstellung zu antimilitaristischen Aktionen mit Werbeplakaten bewunderten und sich das Konzept erklären ließen (Hier wird es erklärt). Auch zu den friedenspolitischen Positionen der DFG-VK gab es Fragen, die zu sehr anregenden Gesprächen führten. Wir sprachen über eine angemessene Position zum Ukrainekrieg, über die zunehmende Militarisierung in Deutschland, die Werbekampagnen der Bundeswehr in Jobmessen und Schulen und die Besonderheiten in Strausberg.
Wie alle anderen Gruppen durften wir vor der Bühne kurz das Mikro ergreifen, uns vorstellen und unseren Stand und unsere Positionen bewerben. Wir haben u.a. deutlich gemacht, dass die DFG-VK die FRIKO-Demo am 3.10. ablehnt, die Gründe dafür genannt – und zu einer Diskussion darüber eingeladen. Dafür gab es Applaus (leider hat der Bundesvorstand der LINKEN zur Teilnahme aufgerufen… aus Gesprächen haben wir erfahren, dass dieser Aufruf in der Partei umstritten ist).
Fazit: Was bleibt?
Für uns war es wichtig und lohnend, mal (wieder) über den Berliner Tellerrand geschaut zu haben. Es gibt in Strausberg stabile Strukturen und vor allem nette Leute, mit denen wir in Kontakt bleiben sollten. Die Gespräche und Diskussionen haben Spaß gemacht. Das positive Feedback haben wir gerne angenommen. Aber mal ehrlich: Wer hört Komplimente wie „gut, dass es euch gibt!“ nicht gerne? Das Kompliment geben wir natürlich zurück! Danke!
Mehr Infos:
Bericht im ND zum Friedensfest in Strausberg
Unser Aufruf „Pazifismus statt Putin-Propaganda„