Für den Tagesspiegel berichtet heute Madlen Haarbach über eine Graffiti-Aktion in Kreuzberg. Die Polizei ermittelt gegen unerkannt entkommende Aktivist*innen, die sich den sogenannten „Herero-Stein“ mit Farbe vorgeknöpft haben. Der Tagesspiegel schreibt:
Der Stein von 1907 erinnert an sieben deutsche Soldaten, die zwischen 1904 und 1907 „am Feldzuge in Südwestafrika freiwillig teilnahmen“ und „den Heldentod“ starben, wie es auf dem mittlerweile recht verwitterten Stein heißt. Zuletzt hatten die Neuköllner Bezirksverordneten das Bezirksamt dazu aufgefordert, das gesamte Gedenkensemble umzugestalten.
Auf den vermutlich langwierigen Prozess wollten Aktivist:innen der Gruppe „Beendet die Verehrung von Völkermördern“ (BVV) offenbar nicht warten. Vergangene Woche schrieben sie in schwarzen Lettern „Kein rassistisches Gedenken für Nazis und Völkermörder“ über die Inschrift des Steins.
„Dass es in Berlin keinen einzigen angemessenen Gedenkort für die Ovaherero und Nama gibt, hier aber seit über hundert Jahren so ein Völkermörderstein rumsteht, ist ein Skandal“, kommentierte Sascha Effler, Sprecher:in der Gruppe, die Aktion. Zuvor hatten andere Aktivist:innen den Stein bereits mit roter Farbe beschmiert, die an Blut erinnern sollte.
Der ganze Bericht im Tagesspiegel:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/erinnerung-an-kolonialherrschaft-in-berlin-hererostein-auf-dem-garnisonsfriedhof-von-antirassistischer-initiative-beschmiert-9733028.html
Das Statement der Aktivist*innengruppe „Beendet die Verehrung von Völkermörder (bvv)“:
https://de.indymedia.org/node/273823
Wir dachten, wir tun das mal auf die Homepage und highlighten angesichts der Diskussion um das N-Wort auf dem letzten Bundesausschuss dass das Beispiel zeigt, dass Antimilitarismus und Antirassismus sehr wohl gemeinsam gehen.