Kriegsdienstverweigerung gilt als Menschenrecht – aber in welcher Situation befinden sich wehrpflichtige Russ*innen, Ukrainer*innen und Belarus*innen, die nicht zur Armee wollen, tatsächlich? Welche Verfolgung droht in ihren Heimatländern, welche Fluchtmöglichkeiten bieten sich ihnen ins Ausland an?
Was ist von den Versprechungen der Bundesregierung, man biete russischen Deserteur*innen Asyl, zu halten? Anfang des Jahres wurde der erste Asylantrag eines russischen Kriegsdienstverweigerers abgelehnt. Wie sieht es in anderen EU-Ländern aus? Und was können wir tun, um Druck dafür zu machen, allen Kriegsdienstverweiger*innen, egal aus welchen Motiven sie verweigern, Schutz zu gewähren?
Darüber wollen wir mit folgenden Referent*innen sprechen:
Olga Karach, Nash Dom (Belarus)
Nash Dom ist eine belarusische Oppositionsgruppe, die unter dem Motto „Stoppt die zweite Front!“ dazu aufruft, den Kriegsdienst zu verweigern. Die Gruppe unterstützt Geflüchtete in den EU-Staaten.
Yurii Sheliazhenko, Ukrainische Pazifistische Bewegung (Kyjiw)
Die Ukrainische Pazifistische Bewegung wirbt für gewaltfreien Widerstand und warnt davor, dass mehr Waffen mehr Blutvergießen bedeutet. Yurii wird online aus Kyjiw zugeschaltet.
Alex, Bewegung für Kriegsdienstverweigerung (Russland)
Die russische Bewegung für Kriegsdienstverweigerung versucht, Kriegsdienstpflichtigen die zunehmend eingeschränkten Möglichkeiten der Verweigerung zu erläutern. Etliche ihrer Mitglieder verweigern die Einberufung und suchen in der EU Asyl.
Rudi Friedrich, Connection e. V. (Offenbach)
Connection e. V. unterstützt Kriegsdienstverweiger*innen weltweit mit Öffentlichkeitsarbeit, Spenden und Expertise.
Wann?
15. Mai 2023, 19 Uhr
Wo?
Im Kiezraum auf dem Dragonerareal. Mehringdamm (hinter dem Finanzamt), 10963 Berlin
Anmeldung?
Nicht nötig. Kommt einfach vorbei!
Eintritt?
Kostenfrei. Vor Ort könnt ihr den Organisationen der Redner*innen gerne Spenden hinterlassen.
Kundgebung am selben Tag
Am selben Tag (dem 15. Mai) findet um 11 Uhr eine Kundgebung zum Tag der Kriegsdienstverweigerung am Brandenburger Tor statt.