„Pazifismus statt Putin-Propaganda!“ Für den 2.10. (internationaler Tag der Gewaltfreiheit) und den 3.10. rufen wir unter diesem Motto zu dezentralen Aktionen gegen den russischen Angriffskrieg auf. Wir möchten damit einen Kontrapunkt zur Putin-Propaganda der Initiative „Nie wieder Krieg“ setzen, die zu einer BUNDESWEITEN Großdemonstration in Berlin aufruft. Unser Aktionsvorschlag: Leichensäcke vor Orten, die mit der russischen Regierung in Zusammenhang stehen (oder random in der Innenstadt). Wie das aussehen könnte, erklären wir hier:
Putin-Propaganda demaskieren
Ein gutes Beispiel, wie man Putin-Propaganda in der Friedensbewegung demaskieren kann, lieferte im Oktober 2022 die Antimilitaristische Aktion Berlin. Damals rief ein Bündnis um Reiner Braun mit einem hochproblematischen Aufruf zu Aktionen auf. In Berlin organisierten die Schwurbel von der FRIKO deshalb eine Demo. Diese wurde, wie von der FRIKO geplant, auch zur Querfront mit Nazis:
Leichensäcke vor der Botschaft
Die Antimilitaristische Aktion Berlin wollte der Öffentlichkeit zeigen, dass es auch Widerspruch zum Putin-Schmutz in der Friedensbewegung gibt. Deshalb verteilte die Gruppe selbst gebastelte symbolische Leichensäcke rund um die russische Botschaft und das „Russische Haus„. Die Aktion sollte die Folgen der russischen Invasion zeigen.
Gegennarrative etablieren
Damit (und mit der anschließenden Pressemitteilung) gelang es den jungen Aktiven, den Medien ein angemessenes Gegennarrativ zur FRIKO-Demo anzubieten:
Demonstrationen gegen Russland-Sanktionen in Berlin
- Oktober 2022, 17:30 Uhr, dpa Berlin/Brandenburg
Zahlreiche Menschen haben am Samstag in Berlin gegen die Politik der Bundesregierung angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine demonstriert. Teilnehmer von mehreren Demonstrationen forderten unter anderem Friedensverhandlungen und ein Ende der Sanktionen gegen Russland.
Sie wandten sich zudem gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Eine weitere Forderung war die rasche Reparatur der mutmaßlich durch Sabotage beschädigten Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2, damit Deutschland wieder mehr Gas aus Russland beziehen könne und gut durch den Winter komme.
Auf Plakaten wurde vor einem dritten Weltkrieg gewarnt. Bei einer Kundgebung am Alexanderplatz forderte ein Redner: «Holen wir unser Vaterland zurück». Auf einem Plakat hieß es dort mit Blick auf Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne): «Baerbock muss weg».
Zu der Veranstaltung am Alexanderplatz unter dem Motto «Schluss mit den Sanktionen – Handwerker für den Frieden», zu der sich laut Polizei bei nasskaltem Wetter bis zu 800 Menschen versammelten, hatten rechtsgerichtete Gruppen aufgerufen. Laut Polizei wurde eine Person wegen Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte vorläufig festgenommen.
Eine Gruppe namens «Antimilitaristische Aktion» protestierte hingegen mit einer Kunstaktion gegen den russischen Angriffskrieg. Sie verteilte rund um die russische Botschaft am Boulevard Unter den Linden schwarze Plastiksäcke, die an Leichsäcke erinnerten. Dazu platzierte sie Schilder mit der Aufschrift «Kein Krieg». Mit der Aktion habe man die russischen Botschaftsangehörigen auffordern wollen, sich für ein umgehendes Kriegsende einzusetzen, erklärte die Gruppe.
Quelle:
Zum Vergleich
Eine andere dpa-Meldung zum Vergleich: In der Meldung geht es um eine ganz ähnliche Demo aus demselben Spektrum, mit einem ähnlichen Putin-Propaganda nachquatschendem Aufruf, denselben peinlichen Schildern und Parolen, aber leider ohne Intervention in Form von Gegenprotest. Mensch beachte im folgenden Beispiel, wie nett die Schwurbel wegkommen, und das, obwohl sie ständig auf die Medien schimpfen. Das liegt daran, dass Medien nur berichten können, was auch passiert ist. Wenn niemand in der Öffentlichkeit ein Gegennarrativ zu den Schwurbeln anbietet, dann gibt es auch kein Gegennarrativ in der Berichterstattung der Medien.
Beispiel: dpa-Meldung:
„Wir zahlen nicht für eure Kriege!“: Mehr als 1000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Aufrüstung der Bundeswehr
- Juli 2022, 16:25 Uhr, dpa newskanal
Zur Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis „Zivile Zeitenwende“. Es fordert, die Mittel für die Bundeswehr in den Ausbau den Sozialstaats zu investieren.
Unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Kriege!“ haben in Berlin nach Angaben der Polizei etwa 1400 Menschen gegen die verstärkte Aufrüstung der Bundeswehr protestiert. Die Veranstalter sprachen von etwa 4000 Teilnehmern.
Zu der Aktion hatte das Bündnis „Zivile Zeitenwende“ aufgerufen. Es will die 100 Milliarden Euro, die für die Bundeswehr zusätzlich vorgesehen sind, stattdessen für den Ausbau des Sozialstaats ausgeben.
Mit dem Geld sollten die Ausgaben für Soziales, Gesundheit, Bildung, Kultur und Klima dauerhaft erhöht werden, hieß es.
Die Demonstration hatte am Nachmittag auf dem Bebelplatz in Berlin-Mitte begonnen und sollte dort am Abend mit einem Fest auch zu Ende gehen. (dpa)
Friedenspolitik nicht den Friedensschwurbeln überlassen
Die Beispiele zeigen: Gegenprotest ist wichtig, um den Friedensschwurbeln nicht die Öffentlichkeit zu überlassen. Dafür braucht ihr keine große Demo organisieren. Es reicht, wenn ihr eine kleine, interessante Aktion mit guten Bildern auf die Beine stellt und rechtzeitig Pressearbeit macht.
Berichtet! Macht Bilder!
Bitte macht Bilder von euren Aktionen, tut diese ins Internet (Blogs, Social Media) und versendet bitte auch gerne Pressemitteilungen. Besonders an dpa. Dpa ist Deutschlands wichtigste Nachrichtenagentur. Die Meldungen dieser Nachrichtenagentur sind für Reiner Braun und die FRIKO sehr wichtig. Zeigt der Öffentlichkeit, dass deren gefährliche Narrative nicht unwidersprochen bleiben.
Mehr Infos:
Aktionsaufruf: „Pazifismus statt Putin-Propaganda!“
Ausführliche Kritik am Aufruf von „Nie wieder Krieg!“
Termine:
Mi. 26.9. 19h: Online-Medientraining für „Pazifismus statt Putin-Propaganda!“
Sa. 28.9. ab 14h: Gemeinsames Leichensäcke-basteln für unsere Kundgebung „Pazifismus statt Putin-Propaganda!“