Am Samstag, den 15. Juni um 16h veranstaltet die Antimilitaristischen Aktion Berlin einen Workshop zu „Israel-bezogener Antisemitismus und die deutsche Linke“ in Neukölln. Als Referent*in konnten sie Kai Schubert gewinnen. Bei Interesse bitte anmelden unter amab@riseup.net; dann gibts auch den genauen Ort. Mehr Infos zum Inhalt aus der Ankündigung der Antimilitaristischen Aktion Berlin:
Hamas als „Widerstand?“
Nach dem grausamen Überfall der islamistischen palästinensischen Organisation Hamas auf Israelis am 7. Oktober 2023 polarisierte das Thema Antisemitismus innerhalb der Linken wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Einige Linke in Deutschland und Berlin relativieren seitdem antisemitische Vorfälle und stellen sich gar an die Seite radikal anti-emanzipatorischer Kräfte wie Hamas, deren Aktionen zum Teil als „Widerstand“ gegen Besatzung verklärt werden.
Leitfragen
Wie ist es zu verstehen das manche Linke, denen die Kritik von Macht und Herrschaft jeder Art sonst stets wichtig ist, überhaupt zu Antisemitismus tendieren? Handelt es sich um eine neue Entwicklung? Und wie können antisemitische Positionierungen gegenüber dem jüdischen Staat Israel von Kritik an israelischer Politik abgegrenzt werden?
Kai Schubert
Mit diesen Fragen wollen wir uns im Rahmen einer Veranstaltung auch anhand konkreter Beispiele auseinandersetzen. Der Referent, Kai Schubert, ist Politikwissenschaftler. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit aktuellen Ausdrucksformen des Antisemitismus insbesondere gegen Israel und führt regelmäßig Bildungsveranstaltungen durch.
Barrieren?
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenlos dank Unterstützung der Berliner DFG-VK. Veranstaltungssprache ist deutsch. Der Raum ist barrierefrei erreichbar. Der Sanitärtrakt ist ebenerdig ereichbar, hat eine breite Tür, aber ansonsten keinerlei unterstützende Installationen. Wir sind nicht die Sensibilisiertesten, aber bitte schreib uns, was Du brauchst. Wir versuchen, das möglich zu machen: -> amab@riseup.net
Wann?
Samstag, 15. Juni 2024 ab 16h.
Wo?
In Neukölln. Genauer Ort nach Anmeldung: → amab@riseup.net
Anmeldung?
Ja, bitte an amab@riseup.net
Diskriminierung?
Pazifismus fängt im Kleinen an. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir uns auch in unserem politischen Alltag bemühen, gewaltfrei miteinander umzugehen. Leider ist die Reproduktion gewaltvollen Unterdrückungs-Verhältnissen wie Rassismus, Sexismus und Antisemitismus auch in der Friedensbewegung und der DFG-VK immer wieder ein Thema.
Hier haben wir eine Auseinandersetzung mit sexistischen Vorfällen, die wir in der DFG-VK erlebt haben.
Und hier geht es um Rassismus relativierende Statements, und den verbesserungswürdigen Umgang damit in der DFG-VK.
Aufgrund solcher Erlebnisse haben wir anlässlich des „Retten statt Rüsten“-Events vorletztes Jahr ein Awareness-Konzept erstellt. Wenn Du das klassische Zielpublikum der Friedensbewegung bist und von diesen Dingen noch nicht besonders viel gehört hast, würden uns freuen, wenn Du das lesen würdest, bevor Du Dich anmeldest.
Check yourself!
Was wir an diesem Samstag definitiv nicht wollen, ist eine dieser typischen, in der Friedensbewegung leider ganz normalen Veranstaltungen, wo ein paar weiße Typen fast die gesamte Redezeit kapern, ungefragt Co-Referate über ihr Lieblingsthema halten und außerdem jede Menge toxische Vibes verbreiten.
Deswegen würden wir uns freuen, wenn ihr vor der Veranstaltung einmal eure Privilegien checken könntet:
– Bitte reflektiert, wie viel Redezeit ihr üblicherweise einnehmt
– Hört ihr anderen Teilnehmenden zu?
– Passt euer Redebeitrag gerade wirklich zum Thema?
– Ist dein Argument wirklich neu und nicht schon mehrmals von anderen Leute gesagt worden?
– Müssen sich jüngere Personen oder FLINTA-Personen vor Dir erstmal krass beweisen?
– Bitte reflektiert ob und wie mackerig ihr andere Leute angeht.
– Und sendet ihr mitunter auch Wertschätzung?
– Empfindest Du jegliche Kritik an dem, was Du bisher gemacht hast, recht schnell als Spaltung?
Wir sind alle nicht perfekt, wichtig ist uns dabei aber lernbereit zu sein und sich mit den Fragen ßernsthaft auseinander zu setzen. Gerne auch gemeinsam.
Kritikfähigkeit?
Für den Fall, dass Dich wer auf Dein mackeriges und/oder diskriminierendes Auftreten anspricht, würden wir uns freuen, wenn Du nicht gleich etwas typisch (männlich) toxisches sagst. Bitte nimm eine Kritik zur Kenntnis, auch wenn sie Dir (noch?) nicht einleuchtet. Statt die erstbeste Relativierung rauszuhauen, sag besser einfach erst mal gar nichts und nimm die Kritik mit nach Hause und setze Dich in aller Ruhe damit auseinander. Klar: Ne Entschuldigung und eine Verbalisierung der Kenntnisnahme wäre besser, aber wir sind ja erst mal schon mit kleinen Veränderungen zufrieden.
Kontakt?
Wenn Du Fragen dazu hast, schreib uns bitte gerne oder sprech uns an
→ amab@riseup.net
Bitte hab Verständnis dafür, dass wir die bei der Thematisierung von Sexismus, toxischer Männlichkeit und Antisemitismus in der Friedensbewegung leider üblichen Mails voller toxischer Beleidigungen a la „Ihr Spalter!“, „Ihr antideutschen Israel-Freunde!“, „Faschistische Kriegstreiber“, „Nato-N… (diskriminierendes Wort für Sexarbeiter*innen)“ und was wir uns sonst schon so alles anhören mussten, ignorieren oder gar lustig kommentiert im Netz veröffentlichen.