Am 9.12. von 10.30 bis 12h demonstriert die DFG-VK im Herzen Berlins für Asyl für Kriegsdienstverweigererinnen und Deserteurinnen aus Russland, Belarus und der Ukraine! Kern der Kundgebung ist eine bildstarke Straßentheater-Aktion: Drei als russischer, ukrainischer und belarusischer Soldat verkleidete Menschen (in schwarzen Morphsuits und Uniformen) verweigern symbolisch den Kriegsdienst, werfen ihre Helme weg und ziehen ihre Uniformen aus – sie finden aber keinen Schutz, sondern bekommen Handschellen angelegt und sitzen damit auf Stühlen. Damit symbolisieren wir die Verfolgung der Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen.
Sprecherinnen auf der Kundgebung:
Auf der von Christine Hoffmann (Pax Christi) moderierten Kundgebung wird es vier Reden geben:
– Olga Karatch (Unser Haus, Belarus)
– Artyom Klyga (Bewegung der Kriegsdienstverweigerer, Russland)
– Yurii Sheliazhenko (Ukrainische Pazifistische Bewegung; da er in Kiew ist, kann er nicht
persönlich an der Versammlung teilnehmen und schickt uns seine Rede zum verlesen)
– Rudi Friedrich (Connection e.V.)
Wir freuen uns über die Teilnahme an der Versammlung. Alle Materialien für die Versammlung –
Transparente, Schilder, etc. – bringen wir mit.
ObjectWar-Aktionswoche
Vom 4. Dezember bis zum internationalen „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember 2023
gibt es im Rahmen der ObjectWar-Aktionswoche in zahlreichen europäischen Städten Aktionen für
Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen aus Russland, Belarus und
der Ukraine in der EU.
Wann: Samstag, 9. Dezember 2023, 10.30 Uhr (Aufbau – Beginn der Aktion ab 11 Uhr) bis ca. 12 Uhr
Wo: Pariser Platz auf der Mittelinsel zwischen Brandenburger Tor und Tannenbaum, Berlin
Wer: Die Aktion wird organisiert und durchgeführt von der Deutschen Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, der IPPNW, den Naturfreunden Deutschlands, dem Netzwerk
Friedenskooperative, Pax Christi und der Internationalen der Kriegsdienstgegner*innen.
Warum: Hunderttausende Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine sind seit Beginn des
russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 geflohen, um nicht im Krieg morden zu müssen
oder getötet zu werden. Allein in Deutschland haben von Februar 2022 bis September 2023 3.500
junge Männer zwischen 18 und 45 Jahren einen Antrag auf Asyl gestellt: Nur 400 der Anträge wurden
zugelassen und bearbeitet – lediglich 90 davon wurden positiv entschieden. Vielen jungen Russen
droht die Abschiebung (über Serbien soll demnächst aus der EU nach Russland abgeschoben werden).
Auch junge Ukrainer im „wehrfähigen Alter“, die nach Deutschland geflohen sind, haben hierzulande
nur bis März 2025 Schutz – dann droht auch ihnen die Abschiebung in den Krieg. Und auch vor der
belarussischen Armee fliehen junge Menschen.
Im Mai diesen Jahres haben wir über 50.000 Unterschriften für Schutz und Asyl von
Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine an die EU-
Kommission übergeben. Trotz vieler anderslautender Aussagen regierender Politiker*innen – auch aus
Deutschland – gibt es aber noch immer keinen Schutz. Daher rufen über 40 europäische Friedens- und
Menschenrechtsorganisationen vom 4. Dezember bis zum internationalen „Tag der Menschenrechte“
am 10. Dezember 2023 zu einer weiteren Aktionswoche auf. In über 20 Städten sind Aktionen geplant.
Alle Informationen gibt es auf: www.objectwarcampaign.org